Einführung
Bevor ich auf das Thema Aktien im Einzelnen zu sprechen komme kurz ein paar Angaben zu meiner Person:
Ich heiße Peter H. und bin Mitte der 50er Jahre geboren. Nach dem Abitur und einem Studium der Volkswirtschaftslehre habe ich mich mit dem Thema Geldanlage in verschiedenen Formen beschäftigt - und dabei auch mit Aktien. Viel verdient habe ich damit nicht – aber: Immerhin: Ich habe auch nicht viel verloren – im Gegensatz zu vielen anderen, die auf diesem Weg versuchten reich zu werden.
Durch die Lektüre diverser Fachbücher und Zeitschriften zum Thema und eine Auswertung der Entwicklung der Märkte in den letzten Jahrzehnten habe ich trotzdem herausgefunden, wie man mit einem Investment nach einem einfachen System eine gute Rendite hätte erzielen können. Natürlich meine ich jetzt nicht, dass man einfach zur rechten Zeit die richtigen Aktien - z. B. Telekom-Aktien - hätte kaufen sollen, um sie dann wieder zum passenden Zeitpunkt zu verkaufen. Obwohl dies im Prinzip stimmt, war das ideale Timing, also die idealen Zeitpunkte für Kauf und Verkauf nicht vorhersagbar.
Ich bin der Überzeugung:
Das sind sie nie – auch wenn selbsternannte Spezialisten sich hier anders äußern – und damit dann z. B. mit der Herausgabe von Börsenbriefen gutes Geld verdienen – leider oft im Gegensatz zu den Menschen, die im Vertrauen auf die Kompetenz dieser Leute diese Zeitschriften kaufen und dann den Empfehlungen folgen…
Ich glaube, dass weder für die Auswahl von einzelnen Aktien noch für die Wahl optimaler Termine für Kauf und Verkauf sichere Methoden möglich sind. Drängt sich die Frage auf: Wenn so nicht – wie dann?
Meine Auswertung der Entwicklung der Märkte seit dem Jahr 2000 zeigt, dass eine gute Rendite mit einem einfachen Sparplan auf einen Aktienindex möglich gewesen wäre -
also auf eine Kennzahl, die die Kursentwicklung unterschiedlicher Wertpapiere in einer Art „Aktienkorb” darstellt.
Ein solcher Sparplan lässt sich durch ein regelmäßiges Kaufen von sog. ETFs realisieren. ETFs („Exchange Traded Funds”) sind passiv gemanagte Fonds, die einen Index nachbilden und sich dann weitgehend wie der entsprechende Index entwickeln. Die Kosten dafür sind gering - anders als beim Kauf von aktiv gemanagten Fonds. Für diese ist beim Kauf im Allgemeinen ein Ausgabeaufschlag von 3 bis zu 6 % (!) zu zahlen. Dazu kommt dann meistens noch eine jährliche Verwaltungsgebühr von 1 - 1,5 % (!).
Ich habe hier die Entwicklung des MDAX von Oktober 2000 bis heute (November 2016) untersucht. Der MDAX repräsentiert die 50 Aktiengesellschaften Deutschlands aus der „zweiten Reihe”, also die von der Größe her hinter dem DAX (mit den 30 größten Aktien Deutschlands) folgen. Er hat sich seit 2000 besser entwickelt als der DAX und andere Indices.
Als Kaufzeitpunkt wurde von mir für jedes Jahr der Auswertung der 1. Oktober angenommen. Dieser bietet sich an, da die Aktienkurse sich im langjährigen Durchschnitt in den Monaten August und September eher schlecht entwickelt haben, so dass ab Oktober wieder in der Tendenz mit eher steigenden Kursen zu rechnen war.
Als Jahre zum Einstieg habe ich bewusst die Jahre 2000 und 2007 gewählt, da in diesen die denkbar schlechtesten Phasen für den Start in den letzten 20 Jahren lagen.
In beiden Jahren standen die Indices der Aktienmärkte ganz weit oben – um in den folgenden Jahren dann ca. 30 oder sogar 40 % zu verlieren.
Bei diesen Vorbedingungen wurden also quasi 2 „worst-case”-Szenarien simuliert; bei einem Einstieg in anderen Jahren wären die Ergebnisse besser ausgefallen.
Und trotzdem zeigen die Zahlen:
Schon nach 5 Jahren hätte man hier mit jährlichen Renditen von 9 bis über 19 % gute Ergebnisse erzielt.
Und: Nach etwa 7 bis 8 Jahren hätte man sein im jeweiligen Zeitraum eingesetztes Kapital mehr als verdoppeln können, was einer jährlichen Rendite von über 14 % entspricht – aber sehen Sie selbst.
Nachtrag von Dezember 2024:
Die gute Performance des MDAX im Zeitraum von ca. 2000 bis 2015 hat sich nicht fortgesetzt.
In den letzten Jahren wären hier nur noch geringe Gewinne möglich gewesen.
Dies bestätigt die Aussagen von Fachleuten, dass auf Dauer eine weltweite Streuung bei Anlagen in Aktien das beste Verhältnis aus Chancen und Risiken hat.
Bei einem Investment z. B. in den MSCI World ist dies gegeben; dieser setzt sich aus ca. 1500 Aktien verschiedenster Branchen aus 23 Industrienationen zusammen.
Dieser Index hat in den letzten 5 Jahren ca. 76 % und in den letzten 10 Jahren etwa 170 % zugelegt.